Höhere Bildung und Bildungsfleiss zahlen sich aus

    Das Bundesamt für Statistik BFS hat eine interessante Studie publiziert, wonach eindeutig belegt wird, dass Berufsleute mit einer höheren Berufsbildung nicht nur die bessere Ausgangslage haben im Jobmarkt, sondern in der Regel auch mehr Lohn erhalten.

    (Bild: Shutterstock) Bildungsfleiss zahlt sich aus. Und das nicht nur lohntechnisch…

    Die aktuellste BFS Studie Bezug nehmend auf das Verhältnis Medianeinkommen zur Tertiärausbildung spricht eine deutliche Sprache: Egal in welcher Branche man die Zahlen analysiert, die Höhere Bildung zahlt sich finanziell aus. Nur schon dieser Aspekt gilt als Anreizsystem für viele Leute, sich einer Höheren Berufsbildung zuzuwenden. Aber es gibt auch weitere, flankierende und nicht minder wichtige Vorteile, die für ein Weiterbildungsengagement sprechen. Zum Beispiel die Horizonterweiterung, die während einer guten Weiterbildung erfolgt oder das neue Netzwerk und ganz bestimmt der Wissenstransfer und die gewonnenen fachlichen Erkenntnisse und die höhere Verknüpfungs- und Umsetzungskompetenz.

    Viele Ursachen bezüglich der Motivation für eine Weiterbildung
    Die Lernwerkstatt Olten befragt die Interessenten systematisch zu ihrer Motivation eine Weiterbildung zu besuchen. Daniel Herzog, CEO des Anbieters von Lehrgängen für Erwachsenenbildung, Coaching und Betriebliches Mentoring, sagt: «Ein überwiegender Teil unserer Weiterbildungsabsolventinnen, wollen mit dem Abschluss den Zugang zu einem interessanteren Job mit einer sinngebenden Aufgabe erhalten. Sie wollen ihre persönlichen Kompetenzen erweitern und die Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhöhen. Nur für einen kleinen Teil ist die Aussicht auf mehr Lohn primäre Motivation. Der Lohnanstieg ist aber dann natürlich auch sehr willkommen.»

    In der BFS Studie steht zudem, dass man mit Berufsmaturität Aussicht auf zehn Prozent mehr Lohn habe als Kolleginnen und Kollegen, die es bei einem Eidgenössischen Fähigkeitszeugnis (EFZ) haben bewenden lassen. Noch einmal fast 700 Franken weniger haben Inhaberinnen und Inhaber eines eidgenössischen Berufsattests (EBA) Ende Monat in der virtuellen Lohntüte, nämlich im Schnitt 4550 Franken. Fazit: Bildungsfleiss schenkt ein. In jeder Beziehung.

    Ausserdem: Personen, die an einer höheren Fachschule oder einer Fachhochschule bereits einen Abschluss auf Tertiärstufe erworben haben, beziehungsweise über eine Berufsprüfung oder Höhere Fachprüfung verfügen, erzielen ein deutlich höheres Medianeinkommen als jene, die nach dem Abschluss ihrer beruflichen Grundbildung keine Ausbildung mehr absolviert haben.

    Weiterbildung ist eine Investition in die eigene Person
    Wichtig ist auch der Aspekt der Subventionierungen. Seit ein paar Jahren fliessen die Subventionen nicht nur zu den Hochschulen. Der Bund unterstützt nun auch die Absolventinnen und Absolventen von Berufsprüfungen und Höheren Fachprüfungen mit 50 Prozent Kursgeldrückerstattung. Daniel Herzog bestätigt, dass bei der Lernwerkstatt Olten an ihren 30 Standorten die Nachfrage nach den Lehrgängen zum eidg. Fachausweis Ausbilder/in, zum eidg. Fachausweis Betriebl. Mentor/in und zum eidg. Diplom Ausbildungsleiter/in in den letzten Jahren auch dank den Subventionen gestiegen ist. «Nicht jeder kann sich 10’000 oder 20’000 Franken für eine Weiterbildung leisten. Wo sich der Arbeitgeber nicht an einer Weiterbildung beteiligt, helfen die Bundessubventionen ungemein», ist Herzog überzeugt.

    Eine Weiterbildung kostet zwar Zeit und Geld, aber die Investition lohnt sich schlussendlich. Dies zeigt auch eine Studie der Hochschule Luzern, die den Nutzen von Fachhochschul-Weiterbildungen untersucht. Die rund 400 befragten Absolventinnen und Absolventen verbesserten ihre persönlichen und fachlichen Kompetenzen, zwei Drittel von ihnen steigerte das Einkommen und ein Drittel wurde befördert. Im Zusammenhang mit der persönlichen Entwicklung wurde auch festgestellt, dass bei vielen nach dem Abschluss beziehungsweise nach der Diplomierung ein höheres Selbstbewusstsein entstand, da mit dem neuen Wissen auch neue Herausforderungen gemeistert werden können. Das sorgt für Motivation. Und letztendlich steigert eine Weiterbildung auch den Wert des Arbeitnehmers auf dem Arbeitsmarkt.

    Für viele ebenfalls interessant: Im Schweizerischen Bildungs- system gilt: «Kein Abschluss ohne Anschluss». Da erzählt Herzog immer gerne die Geschichte eines Lehrgangsteilnehmers, der bei der Lernwerkstatt Olten ursprünglich vorhatte, den vierzehntägigen Lehrgang zum SVEB-Zertifikat zu besuchen. In dieser Grundausbildung mit dem Ziel, Kurse kompetent zu konzipieren und durchzuführen, war der Teilnehmer dann so begeistert, dass er aufbauend den eidg. Fachausweis als Ausbilder abschloss und das DAS Bildungsmanagement und dann an der Fachhochschule Nordwestschweiz das MAS Erwachsenenbildung und Bildungsmanagement besuchte. Und damit nicht genug. Mit seinen bis dann erworbenen Kompetenzen wurde er an einer britischen Universität zugelassen und reicht im Kürz seine Doktorarbeit ein. «Eigentlich wollte er nur das SVEB-Zertifikat machen», schmunzelt Herzog.

    JoW

    www.lernwerkstatt.ch


    Lohnempfehlungen

    Der Online-Lohnrechner der Lernwerkstatt Olten hilft Bildungsfachleuten und Begleitpersonen, ihren Marktwert zu bestimmen. Die Zahlen beruhen auf Erfahrungswerten und entsprechen den auf dem Schweizer Arbeitsmarkt bezahlten Salären.

    Vorheriger ArtikelAber s’Beschte chunnt no!
    Nächster ArtikelTag der offenen Baustelle im «Fischermätteli»