Jede Stimme zählt – jetzt unterschreiben!

    Der Bund der Steuerzahler hat das Referendum gegen die Verlängerung des Mietvertrages für die Velostation in der Welle7 beim Bahnhof Bern ergriffen – bis jetzt mit Erfolg, denn mehr als die Hälfte der Unterschriften sind unter Dach und Fach. Der Stadtrat Bern hatte am 24. April 2025 die Vertragsverlängerung beschlossen. Janosch Weyermann, Berner SVP-Stadtrat und Vorstandsmitglied des Bundes der Steuerzahler BDS, erklärt hier, wieso die Station «teurer Luxus» ist und die Mietzinskonditionen viel zu hoch sind. Zudem stösst er sich am Velochaos, das immer noch rund um den Bahnhof herrscht.

    (Bild: zVg) Fast geschafft: Janosch Weyermann, Vorstandsmitglied des Bundes der Steuerzahler BDS, ist überzeugt, dass er die restlichen Unterschriften für das Referendum noch zusammenbringt.

    Der Bund der Steuerzahler BDS hat das Referendum gegen die Verlängerung des Mietvertrages für die Velostation in der Welle7 beim Bahnhof Bern ergriffen. Die 2,5 Millionen Franken Mietkosten für weitere fünf Jahre seien zu hoch. «Dies sind immense jährlich wiederkehrende Kostenfolgen für die Steuerzahler. Das Bedürfnis für das Luxus-Velo-Parking ist nicht ausgewiesen. Die anderen Velo-Parkplätze sind noch immer nicht ausgelastet», begründet Vorstandsmitglied Janosch Weyermann, das Referendum. «Zudem sollen zusätzlich an der Maulbeerstrasse weitere Veloparkplätze entstehen», stellt der Berner SVP-Grossrat fest. Er stört sich ferner am «wild Parkieren» der Velos und an den Veloleichen im Raum Bahnhof. «Schauen Sie sich das Bild rund um den Bahnhof an: Velos stehen kreuz und quer seit Wochen und Monaten am selben Platz. Die Veloleichen sind überall – oft gestohlen», ärgert sich Weyermann. «Die versprochene Verbesserung bezüglich dieses Zustandes ist trotz grossem Gratisangebot noch immer nicht eingetreten.»

    Er dürfte nicht der Einzige sein, der sich darüber ärgert – denn das Referendum ist bereits schon fast unter Dach und Fach, sind doch 1000 Unterschiften bereits gesammelt: «Es fehlen uns bis am 27. Juni noch 500 Unterschiften», sagt Weyermann, der überzeugt ist, dass diese Unterschiften auch noch zusammenkommen.

    (Bild: CR) Mit der Velostation Welle7 ging am 18. August 2023 die fünfte Velostation im Bahnhofsumfeld in Betrieb.

    Kein haushälterischer Umgang mit Steuergeldern
    Für das Referendumskomitee ist die Station «teurer Luxus», den sich die Stadt Bern nicht leisten kann, und den es auch gar nicht braucht. Dazu der Berner SVP-Stadtrat: «Die Kosten für einen Veloparkplatz betragen pro Monat über 60 Franken oder 720 Franken pro Jahr! Einnahmen gibt es keine.» Und er folgert: «Das ist weder eine sinnvolle Investition, noch ein haushälterischer Umgang mit Steuergeldern.» Ebenso ist er überzeugt, dass die Stadt Bern mit der Verlängerung des Mietvertrages für die Velostation in der Welle7 beim Bahnhof Bern mit Steuergeldern die Rendite für Grosskonzerne sichern wolle. Denn Tatsache ist, Vermieterin ist die Migros und Eigentümerin die Post. «Die Mietzinskonditionen für eine Velostation sind viel zu hoch», stellt Weyermann fest. Und er konkretisiert: «Die Lage ist zudem für die Velonutzer zu wenig attraktiv. Die Stadt Bern subventioniert die Migros für die eindeutig überteuerten Parkplätze.»

    Optimalere und bessere Plätze
    Ebenso stören sich die BDS-Mitglieder daran, dass die Stadt Bern für die Velostation keine Nutzungsgebühren verlangt. «Die Stadt kann weder Wohnungen noch Parkplätze kostenlos anbieten. Die Steuergelder dürfen nicht derart ausgegeben werden, wenn davon nur wenige profitieren.»

    Die Luxus-Velostation ist gebaut, eröffnet und wird wohl so schnell nicht wieder geschlossen. Gemäss Weyermann und dem BDS darf der Mietvertrag aber nicht zu diesen immensen Kosten um weitere fünf Jahre verlängert werden. «Es sind optimalere und besser gelegene Plätze zu schaffen, und die Veloparkplätze rund um den Bahnhof sind zu bewirtschaften», fordern sie.

    Jetzt registrieren – jede Stimme zählt
    Sofern die restlichen 500 Unterschiften noch gesammelt werden, wird es sich zeigen, wie der Stadtberner Souverän das Veloproblem rund um den Bahnhof der Bundeshauptstadt lösen. Und ob sich die Stimmberechtigten den «Teuren Luxus» noch leisten wollen.

    Jede Stimme zählt – unterschreiben Sie den Unterschriftenbogen für das Referendum auf der letzten Seite in dieser Zeitung.

    Corinne Remund


    Darum geht es

    Die Velostation Welle7 am Bahnhof Bern ist eine umstrittene Anlage, die von einigen als «Luxus-Veloparkierung» bezeichnet wird. Die Stadt Bern hat vor zwei Jahren eine neue Velostation in der Welle7 eröffnet, um das Velochaos im Bahnhofsumfeld zu reduzieren. Die Velostation bietet Platz für über 600 Velos, darunter auch spezielle Stellflächen für E-Bikes, Cargobikes sowie Velos mit Anhänger, Transportkorb oder Kindersitz. Die Velostation wird vom Kompetenzzentrum Arbeit der Stadt Bern betrieben und dient auch der beruflichen und sozialen Integration.

    pd/CR

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